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Osteopathie

Vor ca. 130 Jahren entwickelte der amerikanische Arzt Dr. Still eine Form der manuellen Medizin, die er Osteopathie nannte. Seitdem hat sich sein Konzept international verbreitet. Einer seiner bekanntesten Schüler war Dr. Sutherland. Er lernte direkt von Dr. Still den gesamten Körper feinfühlig zu behandeln; dieses Konzept wandte er dann auch auf den Bereich des Kopfes an. Er wird gerne der Begründer der "kraniosakralen Osteopathie" genannt, was ihm nicht ganz gerecht wird, denn seine Art der Osteopathie beinhaltet die Annäherung an den gesamten Körper in all seinen funktionellen Zusammenhängen. Der Begriff "Osteopathie" steht in der Schulmedizin für die Lehre von den Knochenkrankheiten. Von Still wurde Osteopathie als Bezeichnung für seine Therapieform gewählt, da die therapeutische Interaktion mit dem gesamten Bewegungsapparat traditionell im Vordergrund steht. Jedoch interagiert die Osteopathie nie mit nur einem System, sondern denkt immer in größeren physiologischen Zusammenhängen. So behandeln Osteopathen heutzutage etwa auch die Faszien im Bereich der Organe, um ihre Position, die Blutzufuhr und Dränage positiv zu beeinflussen. Denn durch körperlich einseitige Belastung, kleine oder größere Unfälle, emotionalen Stress, körperliche Anstrengungen wie die Geburt und anderes wird der Körper belastet. Er kompensiert mehr oder minder erfolgreich die entstandenen Spannungsmuster; häufig kommt es jedoch zu so genannten Symmetriestörungen oder Bewegungseinschränkungen im Gewebe. Diese werden durch eine auf dem Gebiet der Osteopathie tätigen Heilpraktikerin durch größere oder subtile Bewegungstests diagnostiziert.

Die osteopathische Therapeutin behandelt diese Bewegungseinschränkungen mit eigens in der Osteopathie entwickelten Herangehensweisen, wie beispielsweise den "parietalen Techniken" für den Bewegungsapparat, oder der subtilen Arbeit nach Sutherland.

Osteopathie wird von Menschen bei einer Vielzahl von Beschwerdebildern in Anspruch genommen. Da es eine sehr individuelle Therapieform ist, die darauf basiert, die vorhandenen homöostatischen selbst-heilenden Kräfte des Menschen zu unterstützen, ist es nicht so einfach, ihre Wirksamkeit in großen Studien nachzuprüfen, wie es heutzutage gerne gesehen wird. Die folgende Metastudie (Untersuchung von 15 Einzelstudien) hat z.B die Effektivität der Osteopathie bei Rückenschmerzen untersucht:

Franke H, Franke JD, Fryer G: Osteopathic manipulative treatment for non- specific low back pain: a systematic review and meta-analysis. BMC Musculoskeletal Disorders 2014, 15: 286.

Mehr Information über die Möglichkeit und Grenzen der Osteopathie und ob diese Form der Behandlung für Sie in Frage kommt, können Sie in einem persönlichen Gespräch mit uns klären oder auf folgenden Websites finden:

www.osteopathie.de

www.osteopathen- in-hamburg.de

Im menschlichen Körper kommen viele Einflüsse zusammen und bestimmen die Gewebsgesundheit und damit ihre Reaktionsfähigkeit, zum Beispiel Genetik, erlebte Körpergeschichte, Ernährung, emotionales Wohlbefinden und soziale Umgebung. Daher reagieren Menschen unterschiedlich schnell auf eine osteopathische Therapie.

Die Osteopathie zählt in Deutschland zur Heilkunde. Die Heilkunde selbstständig ausüben dürfen nach deutschem Recht nur der Arzt und der Heilpraktiker. Derzeit gibt es keinen eigenständigen Beruf mit der Bezeichnung Osteopath. Auch ist die Aus- bzw. Weiterbildung in Osteopathie gesetzlich noch nicht geregelt. Seit 2013 gibt es einen grundständigen Studiengang Osteopathie an einer privaten Fachhochschule, ansonsten findet die Weiterbildung berufsbegleitend über 5 Jahre an privaten Schulen statt. Diverse Verbände im Bereich der Osteopathie achten auf die Qualität der Weiterbildung und der Therapeuten. Meine Kolleginnen und ich sind Mitglied im Verband der Osteopathen (VOD) und nehmen auf der Therapeutenliste dieses Verbandes einen Platz ein, der durch den Nachweis von regelmäßig erfolgten Fortbildungen zertifiziert wird.

Bitte beachten Sie, dass Osteopathie nicht zum Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen zählt. Seit Januar 2012 bezuschussen jedoch etliche gesetzliche Krankenkassen, nach unterschiedlichen Kriterien, die Kosten für Osteopathie. Erkundigen Sie sich bitte im Vorfeld der Erstbehandlung, welche Kriterien Ihre gesetzliche Krankenkasse für eine Bezuschussung hat. Privat Versicherte und Zusatzversicherte erhalten eine Rechnung nach Heilpraktiker-Gebührenordnung.

Liste der Kassen: http://www.osteokompass.de/de-patienteninfo-krankenkassen.html